Name, Herkunft und Vorkommen
Lateinischer Name: Larix decidua
Familie: Pinacea
Der Name Lärche leitet sich ab von Larix. So nannten die Gallier diesen seltsamen Baum, der sich vom sommerlichen Frischgrün bis in den Herbst ins leuchtend Goldgelb verwandelte, um nach kurzer Zeit kahl dazustehen. Vom Althochdeutschen «Laihta», «Larihha» oder «Lericha» über «Larche» oder «Lerche» im Mittelhochdeutschen kam es schlussendlich zum uns geläufigen «Lärche» mit «ä» als klarer Abgrenzung zum trillernden Vogel, der Lerche.
Verschiedene Quellen leiten Larix ab «aus Holz gewonnenem Teer» (Lärchenharz). Der Berner Forstmann Karl Kasthofer erwähnt 1828 die Berufsgattung der Harzer, die Larcher und die Lörtscher, Letzterer im Wallis ein häufig verbreiteter Familienname.
Ortsbezeichnungen wie «Laret», «Larschi», «Larzey» sowie «Lötsch» deuten auf das Vorkommen von Lärchen hin, so beispielsweise das Lötschental, das Tal der Lärchen. Der Artenname «decidua» (laubwerfend) deutet an, dass diese Art im Gegensatz zu allen anderen einheimische Nadelhölzern im Herbst ihre Nadeln verliert.
Die Lärche kann in Europa bis zu 54 m hoch werden und ein Alter von über 1000 Jahren erreichen. Die in den USA beheimatete westamerikanische Lärche (Larix occidentalis) erreicht Höhen bis zu 90 m.
Älteste Spuren belegen, dass bereits vor 60 MillIonen Jahren Lärchen wuchsen. Ihr heutiges natürlich Verbreitungsgebiet ist im Alpenraum sowie in den Sudeten, Karpaten/Tatra und im südöstlichen Polen.
In der Schweiz stocken rund 75% aller Lärchen oberhalb von 1400m bis maximal 2400m über Meer, so im Wallis, in den Gebirgstälern des Tessin sowie im Bündnerland, speziell im Engadin, Puschlav und Münstertal.
Alter/Grösse
Die Lärche kann in Europa bis zu 54 m hoch werden und ein Alter von über 1000 Jahren erreichen. Die in den USA beheimatete westamerikanische Lärche (Larix occidentalis) erreicht Höhen bis zu 90 m.
Nadeln, Zapfen und Rinde
Aus den höckerartigen Knospen an den rötlichbraunen Trieben wachsen im Frühling 20 bis 40 rosettenartig angeordnete Büschel mit vorerst hellgrünen, später nachdunkelnden, schmalen, weichen Nadeln. Gleichzeitig mit dem Nadelaustrieb spriessen auf dem gleichen Ästchen die purpurroten, weiblichen und etwas später die rötlich-gelben männlichen Blüten. Die Lärche ist demzufolge eine einhäusige Baumart, das heisst, männliche und weibliche Blüten kommen zwar auf dem gleichen Baum vor, werden aber in getrennten Blütenständen ausgebildet.
Die 3 bis 4 cm langen, eiförmigen Zapfen sind zuerst hellbraun, später grau. Nach erfolgtem Ausfall der kleinen, dreieckig-eiförmigen glänzend hellbraunen Samen bleiben die Zapfen jahrelang am Baum. Im Herbst, nach erfolgtem erstem Frost, verfärben sich die 2 bis 4 cm langen Nadeln goldgelb und fallen ab.
In der Jugend ist die Lärchenrinde glatt und graugrün bis aschgrau. Mit zunehmendem Alter des Baumes wird sie rot- bis graubraun und mit 5 bis 10 cm langen tiefgefurchten Schuppenborke versehen.
Waldbauliche und ökologische Bedeutung
Aus forstwirtschaftlicher Sicht ist die europäische Lärche eine wertvolle Baumart. Wegen ihrer Frosthärte, ihrer Schneebruch- und Sturmfestigkeit sowie ihrem gut bearbeitbaren und dauerhaften Holz wird sie sehr geschätzt. Dank ihren kräftigen, tiefverankerten Wurzeln festigt die Lärche, vor allem im Gebirge, erosionsgefährdete Waldböden und bietet beste Gewähr als Schutzwald.
Wie die meisten Bäume ist auch die Lärche eine Symbiose (Lebensgemeinschaft) mit Pilzen eingegangen. Im Gegensatz zu andern Bäumen, welche mit verschiedenen Pilzen leben können, beschränkt sich die Lärche allerdings auf den Gold- oder Lärchenröhrling.
Die alljährlich im Herbst abfallenden Nadeln produzieren wertvollen Humus.
Verwendung
Wegen ihrer guten technischen Eigenschaften heisst die Lärche nicht zu Unrecht «die Eiche unter den Nadelhölzern». Das witterungsbeständige, schwere Lärchenholz findet Verwendung im Erd-, Brücken- und Schiffsbau sowie bei Wasserarbeiten (unter Wasser wird es steinhart). Auch als Schindelholz ist es sehr beliebt. Im Innenbau wird das braunrote, möglichst astfreie Kernholz zur Herstellung von Möbeln, Türen und Fenstern verwendet.
Die Feinde der Lärche
Der wohl bekannteste «Feind» der Lärche ist der Lärchenwickler. Die von graugrün, braun bis schwärzlich gefärbten Raupen dieses knapp 2 cm kleinen, grauen Falters höhlen im 7- bis 9-Jahres-Turnus die Nadeln aus. Dadurch verfärben sich die Kronen der Bäume braun. Die wie verbrannt aussehenden Nadeln fallen ab und ganze Lärchenbestände erscheinen selbst im Sommer kurzfristig kahl.
Weitere, schädigende Insekten sind der Lärchenbock, der Lärchenborkenkäfer sowie der Lärchenblasenfuss. Auch wer den Lärchen vom Lärchenkrebs befallen.
Ein weiterer Feind der Lärche ist das Eichhörnchen, das keineswegs so harmlos ist, wie es scheint. Vielfach ist es für das Eingehen ganzer 10- bis 20-jähriger Lärchenbestände verantwortlich, weil es im obersten Kronenteil die Rinde bis ins Kambium (Bildungsgewebe) abnagt, um an den Baumsaft zu gelangen, den es dann ableckt.

Lerche oder Lärche? Vom Fliegen müd’ macht’ eine Lerche Zwischenstopp auf einer Lärche.
«Bist du der Vogel mit dem E?» versucht’s die Lärch’ mit Wiener Schmäh. Der Vogel grinst: «Na freilich, ja. Du bist der Baum mit dem Umlaut A!» Ingo Baumgartner
Mythologie
Wegen ihrer schützenden Kräfte wurde die Lärche schon früh kultisch verehrt. Im Altertum galt sie als heiliger Baum, vielleicht auch deswegen, weil bereits Plinius (1. Jh. n. Chr.) fest überzeugt war, dass die Lärche feuerfest sei und «weder brennen noch verkohlen könne und durch das Feuer nicht anders angegriffen werde als ein Stein».
Bekannt waren und sind heute noch Orte mit Standorten von «Heiligen Lärchen», so beispielsweise bei Nauders (Tirol), der Wallfahrtsort «Maria Larch» im Gnadenwald bei Innsbruck sowie eine alleinstehende Lärche bei S-chanf. Letztere musste allerdings auf Betreiben der reformierten Pfarrherren als «Heidenzeug» gefällt werden.
Nicht wenige Sagen und Geschichten erwähnen die Lärche als lieblichen Baum, unter dem sich den Menschen wohlgesinnte Waldfeen ein Stelldichein geben. Diese guten Feen oder «Säligen Frauen» helfen verirrten Wanderern und armen, hilfsbedürftigen Menschen.
Bis in die Neuzeit haben sich auch verschiedene, heidnische Bräuche aufrecht erhalten. In der Walpurgisnacht (30. April) wurden in östlichen Teilen Deutschlands Lärchenzweige (Hexenrüttel) an Türen und Fenstern aufgehängt, um böse Geister zu vertreiben. Geächteten oder «leichten» Mädchen wurden jeweils, je nach Gegend in der Nacht zum 1. Mai oder zum Pfingstmontag ein «Lärchentannle» auf das Hausdach gesetzt. Solche Mädchen gingen als «g’lärchelt» in die Dorfgeschichte ein.
Heilkunde
Heilende Wirkung wird der Lärche verschiedenartig zugeschrieben. Am bekanntesten ist das Terpentin, bekannt auch unter dem Namen «Venetianisches Terpentin». Die aus der Lärche gewonnene Harzsalbe enthält bis zu 20% ätherisches Öl und über 50% Harzsäuren. Sie soll gegen Gicht, Hexenschuss, Rheuma, Neuralgien, Erkältungen, Durchblutungsstörungen und Infektionen helfen.

Seelische Botschaft
Ich bin auf meinen Bereich und meine Fähigkeiten fokussiert. Was die anderen um mich herum machen geht mich nur indirekt etwas an. Ich vergleiche mich nicht, denn dabei würde ich bloss meine Kraft verlieren. Wenn Herausforderungen und Hindernisse auftauchen antworte ich mit dem, was mir gerade zur Verfügung steht.
Die grossen Stürme des Lebens lasse ich über mich hinwegwehen, denn beizeiten habe ich mich darauf vorbereitet. Ich halte nicht an Dingen oder an bestimmten Vorstellungen wie das Leben sein sollte fest. Stattdessen passe ich mich flexibel dem Augenblick und seinen Anforderungen an. Vertraue auch du deiner eigenen Kompetenz. So erlebst du Moment für Moment, wie du dein Leben meisterst. Geh deinen eigenen Weg!
Quellen
– Die Lärche. Ein intimes Baumportrait. Robert Schloeth.
– Die Lärche. Tradition und Heilkunde. Elisabeth Unterhofer, Irene Hager.
– Auf den Eichen wachsen die besten Schinken. Die Lärche. Christian Küchli.
– Unsere einheimischen Nutzhölzer. Paul Guggenbühl.
– Esche, Espe oder Erle? Pflanzenportraits aller wild wachsenden Gehölze Mitteleuropas. Peter Steiger.
– Baumgeschichten. Von Ahorn bis Zeder. Fakten, Märchen, Mythen. Philippe Dumont, Edith Montelle.
– Baumriesen der Schweiz. Michel Brunner